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Schmuttertal-Gymnasium in Augsburg

Das Schmuttertal-Gymnasium wurde als Forschungsbauvorhaben mit Förderung durch die Regierung von Schwaben und DBU als Plusenergiegebäude und DGNB CLimate Positive 2020 umgesetzt. 

Schmuttertal-Gymnasium in Augsburg

Steckbrief

Art der Maßnahme
Neubau
Gebäudetyp
Schule
Baujahr (Fertigstellung)
2015
Bauherr:in

Landkreis Augsburg, vertreten durch Landrat Martin Sailer, Augsburg

Architekt:in

ARGE „Diedorf“: Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach (A) + Florian Nagler

Fachplaner:in
  • Ing. Büro Mayr, Rommelsried (Elektro)
  • IB Wimmer, Gersthofen (HLS)
  • ZAE Bayern (Qualitätssicherung+Optimierung techn. Komponenten)
Zertifikat und Systemvariante
Zertifikat: k.A.
Plusenergiegebäude (DBU)/DGNB Climate Positive 2020
Auditor:in/ Nachhaltigkeitskoordinator:in
Sabine Djahanschah (DBU)/Dietmar Geiselmann (DGNB)
Dietmar Geiselmann (DGNB)

Flächen

BGF
16.045,50 m

NGFa

13.878,30 m²
NF
7.816 m²

Energie

Primärenergiebedarf (EnEV)
39,7 kWh/m²a bzw. 60,2 kWh/m²a (ohne bzw. mit nutzerindizierten Verbräuchen)
Unterschreitung EnEV
23% (ENEV 2009 von 54,45 kWh/m²a)
Anteil erneuerbarer Primärenergie am Gesamtprimärenergiebedarf (%)
100 %

Ökobilanz (GWP) in kg CO2-Äqu./m²NGFaa

-

Kosten

Baukosten, gesamt brutto (KG 200 700)
42.169.404 €
nur KG 300
21.529.123 €
nur KG 400
9.581.285 €
Barwert, gesamt, pro m² BGF, netto
-
Lebenszykluskosten pro m² BGF
2.233 €/am²BGF

Besondere Merkmale

Allgemein

Das Forschungsbauvorhaben des Schmuttertal-Gymnasiums wird durch Fördermittel von der Regierung von Schwaben und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt. Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht es der Schule, innovative Forschungsprojekte im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit durchzuführen. Durch diese Förderung kann das Gymnasium wichtige Fortschritte in der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien und Praktiken erzielen und gleichzeitig zur Förderung des Umweltschutzes auf regionaler und nationaler Ebene beitragen.

Energetische Qualität und Konzept

Das Schmuttertal-Gymnasium ist ein Plusenergiegebäude, das bedeutet, dass es mehr Energie über die Photovoltaikanlagen erzeugt als es verbraucht. Dies zeigt die Effizienz des Gebäudes und seine Fähigkeit, einen Überschuss an erneuerbarer Energie zu produzieren. Diese positive Energiebilanz trägt nicht nur zur Selbstversorgung der Schule bei, sondern ermöglicht es auch, Überschussenergie ins Netz einzuspeisen und somit einen Beitrag zur Versorgung mit sauberer Energie in der Gemeinde zu leisten.

Ökobilanz

Das Gymnasium erzeugt jährlich 459 MWh Energie und verbraucht 307 MWh. Dies bedeutet, dass es einen Überschuss von 152 MWh produziert, der möglicherweise in das Netz eingespeist wird. In Bezug auf die CO2-Emissionen erzeugt die Schule 200 Tonnen pro Jahr, jedoch trägt die Photovoltaik-Anlage zur Vermeidung von 301 Tonnen CO2 pro Jahr bei. Das zeigt, dass die Schule nicht nur ihren eigenen Energiebedarf deckt, sondern auch aktiv zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beiträgt, indem sie erneuerbare Energiequellen nutzt.

Weitere Qualitäten bzgl. Umwelt- und Ressourcenschonung

Das Schmuttertal-Gymnasium setzt konsequent auf einen Verzicht von Baustoffen, die potenzielle Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen könnten. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Umweltbelastung während des Baus und des Betriebs des Gebäudes zu minimieren sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zu schützen.

Besondere nutzungsspezifische Qualitäten

Das Raumprogramm umfasst offene Lernlandschaften, die eine flexible und kollaborative Lernumgebung fördern.

Eine Holzkonstruktion ab dem Erdgeschoss bietet nicht nur eine nachhaltige Baulösung, sondern schafft auch eine warme und einladende Atmosphäre.

Die mechanische Lüftungs- und Kühlungssysteme sorgen für eine effiziente Belüftung und Temperaturregelung, wodurch ein angenehmes Raumklima geschaffen wird. Zusätzlich wird stromsparende Beleuchtung eingesetzt, um den Energieverbrauch weiter zu reduzieren und die Nachhaltigkeit des Gebäudes zu fördern.

Lüftungskonzept

Das Schmuttertal-Gymnasium verfügt über ein zentrales Steuerungssystem im Untergeschoss, das es ermöglicht, jeden Klassenraum individuell anzusteuern. Diese zentrale Steuerung ermöglicht eine effiziente Verwaltung der Raumtemperatur und Belüftung, wodurch der Energieverbrauch optimiert wird. Durch die Reduktion der Strömungsgeschwindigkeit wird ein angenehmes und gleichmäßiges Raumklima geschaffen, während gleichzeitig der Energieverbrauch minimiert wird. Zudem wird eine bestmögliche Wärmerückgewinnung aus der Abluft gewährleistet, um die Heizkosten zu senken und die Energieeffizienz des Gebäudes zu maximieren. 

Technische Qualitäten

Für die Kühlung wird der Free-Cooling-Modus genutzt. Dies bedeutet, dass die natürliche Außenlufttemperatur genutzt wird, um die Innenräume zu kühlen, ohne dass zusätzliche mechanische Kühlung erforderlich ist. Dadurch wird der Energieverbrauch minimiert und die Umweltbelastung reduziert. In Situationen, in denen der Free-Cooling-Modus nicht ausreicht, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, wird auf mechanische Kühlung zurückgegriffen. Dies wird jedoch nur  an maximal 8 Tage im Jahr vorgesehen.

Prozessqualitäten

Das Schmuttertal-Gymnasium setzt auf ein interdisziplinäres Expertenteam zur integralen Planung, das sich aus Fachleuten verschiedener Disziplinen zusammensetzt. Dieses Team arbeitet iterativ daran, die Planungsziele zu erarbeiten und sicherzustellen, dass alle Aspekte des Bauprojekts ganzheitlich betrachtet werden. 

 

 

Weitere Besonderheiten

Der Neubau wurde als holzbasierten Schulbau ausgeführt, der eine Reihe von Vorteilen bietet. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente wird nicht nur die Bauzeit verkürzt, sondern auch die Qualität und Präzision der Konstruktion verbessert. Die Verwendung von Speichermassen im Holzbau trägt zur thermischen Trägheit des Gebäudes bei, was zu einem stabilen Raumklima führt und den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung reduziert.

Ein effektives Brandschutzkonzept gewährleistet die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer, während gleichzeitig die Vorteile und Eigenschaften des Holzbaus erhalten bleiben. Die optimierte Tageslichtnutzung wird durch intelligente Gestaltung und Platzierung von Fenstern und Oberlichtern erreicht, was nicht nur den Energieverbrauch reduziert, sondern auch das Wohlbefinden der Schulgemeinschaft fördert.

Die ressourcenschonende Bauweise des Gymnasiums trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren. Darüber hinaus ist das Schmuttertal-Gymnasium Vorreiter in der Entwicklung neuer Lernpädagogik, die auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert zugeschnitten ist.